NaturkinderGarten Eden

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..." (H.Hesse) : seit unserer Eröffnung im August 2020 sind wir nun täglich mit unseren Naturkindern auf der Peißnitz unterwegs und haben eine Menge Spaß!

ACHTUNG:

Wir haben kurzfristig ab April 2024 einen Platz für ein Kind ab 4 Jahren bei uns frei! Bei Interesse meldet euch gern und vereinbart ein persönliches Kennenlerngespräch.

 

Anmeldungen/Interessensbekundungen können über folgendes Formular an uns gesendet werden (per Mail oder per Post):

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Kurzkonzept

 

Nimm ein Kind an die Hand

und lass dich von ihm führen.

 

Betrachte die Steine, die es aufhebt

und höre zu, was es dir erzählt.

 

Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,

die du längst vergessen hast.

 

~ Werner Bethmann ~

Wer wir sind – Träger, Entstehungsgeschichte:

Der Verein Garten Eden e.V.-ZusammenWachsen wurde gegründet im September 2017 mit Vereinssitz im Mühlweg 10 in 06114 Halle/Saale. Unsere Anliegen sind:

- die Schaffung eines Raumes für interkulturelle Verständigung auf der Basis von inneren Wachstums- und  

  Entfaltungsprozessen

- die Etablierung eines stadtnahen NaturkinderGartens

- Förderung nachhaltiger Bewusstseinsprozesse (Bildung für nachhaltige Entwicklung -BNE)

Derzeitige Angebote: NaturkinderGarten Eden, NaturkinderAtelier, musisch-kreative, entwicklungsfördernde Angebote für Kinder und junge Menschen verschiedener Herkunft mit dem Fokus auf Selbsterfahrung und positiver innerer Ausrichtung auf soziale Interaktionsprozesse (KinderKlangWeltReise, WaldReisen, versch. Kooperationsprojekte, z.B. mit FoodForest Halle e.V.)

 

NaturkinderGarten Eden:

Unmittelbare Naturerfahrungen sind insbesondere für die frühkindliche Entwicklung von großer Bedeutung. Kinder, die einen Großteil ihrer Kindheit in und mit der Natur verbringen, haben unserer Meinung nach gute Voraussetzungen, offen für neue Denk- und Handlungsansätze zu bleiben und die emotionale, Motivations- und Reflexionskompetenz zu entwickeln, um sich in die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft einzubringen. Hier ergeben sich erschwerte Zugangsbedingungen für Kinder, die im städtischen Umfeld aufwachsen.

 

Deshalb haben wir 2020 einen NaturkinderGarten inmitten der Stadt Halle ins Leben gerufen, der die vielfältigen Naturräume innerhalb der Stadt, wie z.B. die Peißnitzinsel, die Klausberge, den Heinefelsen… für die Kinder zum täglichen Erkundungs-und Erfahrungsort macht. Ausgerüstet mit Tipizelten und Bollerwagen verbringen wir unsere Tage mit den Kindern in der Natur und regen sie zum Forschen, Erkunden, Fragenstellen und Antwortenfinden an. Durch die Nähe zu den Kultur-und Bildungseinrichtungen der Stadt können wir gut Kooperationen und Verknüpfungen herstellen und auch Museen, Theater, die Universität und andere Institutionen in unsere Forschungs-und Erfahrungsprozesse mit einbeziehen.

 

Gemäß den Bestimmungen für Natur-und Waldkindergärten im Land Sachsen-Anhalt können wir für 18 Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt eine tägliche Betreuung von 6 Stunden anbieten. Die Betreuungszeiten werden an den Bedürfnissen der Eltern, aber auch den jahreszeitlichen Bedingungen orientiert und in Absprache mit dem Kuratorium zu Beginn des Kindergartenjahres  festgelegt und ggf. angepasst. Momentan ist eine Betreuungszeit von 8.00 Uhr - 14.00 Uhr vorgesehen. Eine Versorgung mit bio-regionalem und gesundem Essen in Form von Obst, Gemüse, Knabberfrühstück und einer Mittagsmahlzeit erfolgt durch das Catering von Daniel Teichmann .

 

Die MitarbeiterInnen verfügen über Qualifikationen als pädagogische Fachkraft gemäß den Bestimmungen nach §21 Abs. 3 oder 4 des KiFöG Sachsen-Anhalt. Zudem haben sie vielfältige Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern im Elementarbereich und ihren Eltern auf der Basis interkultureller, musisch-kreativer und bewegungsorientierter Kompetenzen, u.a. durch Zusatzqualifikationen  (Heilpädagogik, Seelenarbeit mit Kindern, Psychologische Beratung, Gymnastik, Qi-Gong, Spiral Dynamics). Weiterbildungen im Bereich Wildnis-und Naturpädagogik sowie BNE werden berufsbegleitend absolviert.

Unterstützt werden Sie durch PraktikantInnen, ein FÖJ und ggf. freiwillige HelferInnen aus dem Bundesfreiwilligenprogramm "weltwärts". Zudem stehen verschiedene Kooperationspartner aus dem künstlerischen, handwerklichen, biologischen und erlebnispädagogischen Bereich zur Verfügung, die im Rahmen von Projekten thematische Angebote begleiten.

Ein besonderes Anliegen ist es uns auch, die Familien der Kinder und die Kinder selbst in die Gestaltung der Prozesse im NaturkinderGarten mit einzubeziehen. So sollen Verbindungen geschaffen werden, die den Bezug zu Natur und nachhaltigen Entwicklungserfahrungen über die Kindergartenzeit hinaus weitertragen.

 

Worauf bauen wir - Unsere konzeptionelle Grundlage

 

Unser Anliegen ist es, Kindern und jungen Menschen einen Raum zu schaffen, in dem sie sich ihrer Potenziale bewusstwerden und sie entfalten können. Dadurch sollen sie zu Mit-Gestaltern einer Lebenswelt werden, die auf Respekt und Achtsamkeit sich selbst, anderen Menschen und der Umwelt gegenüber basiert.

Neben dem Bildungsprogramm „Bildung: elementar – Bildung von Anfang an“ und den Leitlinien von BNE dient uns zur Umsetzung dieses Anliegens unser Konzept der Integralen Integration. Darin wollen wir wesentliche Kernkompetenzen auf der Basis von 4 Säulen entwickeln:

Körperliche Ebene

Auf der körperlichen Ebene möchten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten bieten, ihren Körper bewusst wahrzunehmen und diesen mit der Umwelt in Beziehung zu setzen. Balance, Rhythmus, Tanz, achtsamkeitsbasierte Bewegungsschulung, Selbsterfahrung und freier Ausdruck, aber auch achtsames Wahrnehmen im Miteinander spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Kinder lernen dadurch ihren Körper besser kennen und fühlen sich in ihm wohl. Sie haben Spaß an der Bewegung und können sich frei ausdrücken und entfalten. Alle diese Aspekte finden sich in den Bildungsbereichen ´Körper´, ´Darstellende Kunst´, ´Musik´ und ´Natur´ des Bildungsprogramms „Bildung: elementar – Bildung von Anfang an“ des Landes Sachsen-Anhalt wieder. Die Natur bietet hier in ganz besonderem Maße ideale Voraussetzungen um den Kindern vielfältigste Erfahrungen auf körperlicher Ebene zu ermöglichen. Sie können klettern, bauen, springen, laufen, ihre Kräfte messen oder auch ruhig sitzen, nach Innen und Außen spüren oder sich in eins der Tipis zurück ziehen um zu entspannen, zu „lesen“  und zu ruhen. Durch gemeinsame musikalische Erfahrungen und angeleitete Bewegungsangebote können sie Impulse in Rhythmus und Achtsamkeit aufnehmen und im freien Spiel individuell weiter vertiefen. Auch die Thematisierung und tägliche Erfahrung von bewusster und nachhaltiger Ernährung stärkt die Wahrnehmung und Selbstverantwortung der Kinder in Bezug auf ihren Körper und dessen Gesundheit.

 

Sozial-Emotionale Ebene

Damit Kinder auf der sozial-emotionalen  Ebene zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten heranwachsen, müssen sie die Fähigkeiten zur wertschätzenden Interaktion und Konfliktlösung, Achtsamkeit und  Selbstfürsorge entwickeln können. So finden sie Vertrauen in die eigene Kraft und nehmen ihre Stärken und Schwächen an. Sie kommen mit ihren eigenen Gefühlen, Bedürfnissen und Interessen in Berührung und drücken diese auf vielfältige Weise aus. In ihren Interaktionen können sie andere Standpunkte annehmen und finden kreative, gewaltfreie Wege der Konfliktlösung und Problembewältigung. Besonders auf dieser Ebene haben frühe Erfahrungen aus der Umwelt prägenden Einfluss auf spätere Entwicklungsprozesse der Kinder. Deshalb legen wir hier großen Wert auf die Vorbildfunktion der Erwachsenen. Die Kernkompetenzen dieser Ebene finden sich auch in den Bildungsbereichen ´Körper´, `Musik´ und ´Natur´ sowie `Sprache´ wieder.  Denn gerade beim freien Spiel, beim Bewegen in der Natur, beim gemeinsamen Musizieren und in den täglichen Interaktionen, seien sie verbaler oder nonverbaler Natur, bieten sich vielfältige Anlässe Gefühle auszudrücken, Gemeinschaft zu erfahren und jeden in seiner Individualität wertzuschätzen. Die Methoden des Coyote-Teaching bieten hier wertvolle Ansätze um die Kinder auf der Basis von Geschichten, Jahreszyklen und Spuren in der Natur mit sich selbst und ihrer Umwelt in einen vertieften Kontakt zu bringen.

 

Neuronale Ebene

Die Natur bietet uns vielfältige Möglichkeiten Wachstumsprozesse auf der neuronalen Ebene zu gestalten und anzuregen. Als täglicher Erfahrungsraum bietet sie uns eine ganz besondere Bandbreite an Optionen zur Aktivierung der auditiven, sprachlichen, sensorischen, motorischen und kognitiven Zentren unseres Gehirns. Der Schlüssel hierzu sind Freude und Begeisterung. Die Kinder lernen selbstbestimmt ohne Zwänge durch Beobachten, Ausprobieren, Vergleichen und können ihrem Forscherdrang in der Natur freien Lauf lassen. Sie schärfen ihre Aufmerksamkeit und ihre Sinne. Sie fragen, wenn sie etwas nicht wissen, nehmen Experten, Bücher und auch technische Geräte zu Hilfe oder finden ihre eigenen Antworten. Die Kinder erfahren, dass sie alles lernen und mitgestalten können, wenn sie wollen und, dass Lernen und Wachstum ein lebenslanger Prozess sind. Davon profitieren nicht nur sie selbst sondern auch die begleitenden Erwachsenen. Diese Kompetenzen finden sich in  allen  Bildungsbereichen, insbesondere in `Sprache´, ´Mathematik´, ´Natur´ und ´Technik´ wieder.

 

Transpersonale Ebene

Sich selbst als wertvollen Teil eines größeren Ganzen zu erfahren, ist eine Schlüsselerkenntnis der transpersonalen Ebene. Hierfür brauchen die Kinder einen Boden, der es ihnen ermöglicht tiefe Wurzeln aus Vertrauen und Verbundenheit zu schlagen. Vertrauen sowohl in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten als auch in die Gemeinschaft, in die sie eingebettet sind und Verbundenheit mit allem Leben und Sein. So können sie ein Verantwortungsgefühl für ihre Mitwelt in Achtsamkeit und Liebe entwickeln. Die Kinder erfahren und  zeigen Wertschätzung und Anerkennung für die Verschiedenartigkeit der Menschen. Sie können sich in andere einfühlen, ihnen aufmerksam zuhören und wissen, dass andere Menschen anders denken und fühlen. Sie treffen Vereinbarungen über das Zusammenleben in der NaturkinderGartenGemeinschaft und bringen sich mit ihren Fähigkeiten ein. Sie sind in der Lage vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, die aus dem Herzen kommen, fühlen sich der Gruppe zugehörig und nehmen andere wohlwollend in ihre Mitte auf. Sie erkennen, was sie mit anderen verbindet und haben Lust auf gemeinsame Schaffensprozesse und Kooperation. Die Kinder handeln für das Wohl ihrer unmittelbaren Umwelt und der Natur. Die Kompetenzen dieser Ebene finden sich in allen Bildungsbereichen wieder und berühren im Besonderen die `Grundthemen des Lebens´.

 

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) - Kompetenz zu nachhaltigem Denken und Handeln

Das Konzept einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erfährt seit der gleichnamigen UN-Dekade der Vereinten Nationen (2005-2014) eine wachsende Bedeutung in der öffentlichen Bildungsdiskussion. Für uns als Naturkindergarten ist die kindgerechte, ganzheitliche Sensibilisierung für Themen des Umweltschutzes, interkultureller Kompetenz und Mitmenschlichkeit eine selbstverständliche, wesentliche Grundlage für die Arbeit mit den Kindern. Die Werthaltungen, Überzeugungen und Grundfertigkeiten, die sich diese in ihrer frühen Kindheit  aneignen, prägen wesentlich die Entwicklungsprozesse ihres weiteren Lebens.

Die Grundprinzipien von BNE - Partizipation, Situations- und Handlungsorientierung - durchdringen unseren Alltag in allen Bildungs-und Interaktionsprozessen:

Der tägliche Aufenthalt in der Natur und das Erfahren der dort wirkenden Prozesse führt zur Auseinandersetzung mit grundlegenden zukunftsrelevanten Themen, wie beispielsweise Klima, Energie, Konsum, Ernährung, Gesundheit… und regt die Kinder zum selbst- und gemeinschaftsverantwortlichen Gestalten ihrer Lebenswelt an. Durch Partizipation an wichtigen Gestaltungsprozessen und empathische Begegnung erleben die Kinder, dass ihr Handeln von Bedeutung ist. Das Teilen von Wissen untereinander und nach außen schafft Netzwerke und regt die Kinder zur Arbeit an selbstgewählten Projekten an. So machen sie erste Erfahrungen in Selbstorganisation und dem Aushandeln von Entscheidungsprozessen in Gemeinschaft. Dies fördert nicht nur die Sprach- und Kommunikationsfähigkeit, sondern regt auch zum forschenden und entdeckenden Lernen naturwissenschaftlicher Grundlagen und Zusammenhänge an. Die Teilhabe an den Prozessen und Interaktionen ist dabei unabhängig von den individuellen sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen, Lernbedürfnissen, Geschlecht oder Kultur und weist daher einen engen Bezug zu den Grundprinzipien inklusiver Bildung auf.

 

Unser Tagesablauf

Unser morgendlicher Treffpunkt befindet sich in der Regel auf dem eingezäunten Spielplatz an der Fontäne (Ziegelwiese), unweit unseres Schutzraumes im Mühlweg 10.

Von 08.00-08.45 Uhr nehmen wir hier die Kinder in Empfang und tauschen ggf. notwendige Informationen mit den Eltern aus.

Nach einer Morgenrunde mit QiGong, Yoga, einem gemeinsamen Spiel oder Tanz beginnt gegen 9.00 Uhr unsere Tageswanderung, die uns - ausgestattet mit Bollerwagen und Tipizelten – zu unserem Tagesziel führt. Gemeinsam mit den Kindern werden wir für jeden Tag der Woche ein festes Tagesziel festlegen, sodass unser Ziel jeweils vorher feststeht. Am Ziel angekommen gibt es einen Morgenkreis, bei dem wir gemeinsam singen, wichtige Themen des Tages besprechen und den Kindern die Möglichkeit geben Ideen und Wünsche einzubringen. Die hier eröffneten Themen können im weiteren Tagesverlauf Gespräche, Gedanken und Beobachtungen anregen. Danach gibt es ein gemeinsames Frühstück mit Obst, Gemüse, Reiswaffeln, Knäckebrot und Aufstrichen.

Von ca. 09.00/09.30 Uhr – 11.30 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit sich am Tagesziel dem freien Spiel, eigenen Forschungsprojekten oder Angeboten hinzugeben. Für Rückzugsmöglichkeiten oder als Wetterschutz werden hier Tipizelte aufgestellt oder selbst kleine Behausungen gebaut.

Den Rückweg zu unserem Schutzraum treten wir gegen 12.00 Uhr an und werden dort gegen 13.00 Uhr unser Mittagessen einnehmen.

Unser NaturkinderGartentag endet um 14.00 Uhr. Die Kinder können nach dem Mittagessen im Schutzraum abgeholt werden.

Von März bis November verbringen wir mittwochs den ganzen Tag in der Natur und kehren, nach einem Mittagspicknick, erst gegen 14.00 Uhr zum Schutzraum zurück.

Änderungen im Tagesablauf ergeben sich natürlicherweise durch die Wetterverhältnisse oder auch durch besondere Ausflüge und werden entsprechend vorher angekündigt.

Möglichkeiten zum Toilettengang bieten sich auf unseren Tagestouren z.B. am Peißnitzhaus, im Felsenpavillion und auf der Marie Hedwig. Im Normalfall wird für ein Naturkind auch der Gang ins Gebüsch kein Problem darstellen. Zudem haben wir eine mobile Minitoilette dabei, die die Kinder auf Wunsch nutzen können. Zum Händewaschen haben wir immer ausreichend Wasser und Seife dabei.